Das Projekt, die Zwangsarbeit in der DDR zu erforschen und in der Erinnerungslandschaft zu verankern, nimmt inzwischen Formen an. Nach IKEA hat nun auch die Deutsche Bahn AG mit einem Forschungsprojekt begonnen, das zu differenzierteren Erkenntnissen kommen soll, als sie mit dem UOKG-Projekt erreicht werden konnten. Bahnchef Grube hat dazu zeitnah eine Erklärung der Bahn angekündigt. Weitere Konzerne sind angeschrieben. Wir warten noch auf Antworten.

Wir reden über die menschenverachtende Verplanung der SED-Diktatur von Häftlingskontingenten für die gesamte DDR-Industrie. Von der Reichsbahn bis zur Stahlindustrie, von der Braunkohle bis zum Kupferbergbau, von der chemischen Industrie bis zum Maschinenbau, von der Textilindustrie bis zur Elektroindustrie – überall wurden Häftlinge zu den schmutzigsten, gefährlichsten und schlechtbezahltesten Arbeiten herangezogen, die selbst die abgehärteten DDR-Arbeitnehmer nicht mehr annehmen wollten. Körperliche Schäden, chronische Krankheiten und psychische Traumata gehören vielfach zu den langfristigen Folgen.
In diesem Licht sind die Entschädigungen und Renten für politische Gefangene neu zu bewerten. Nutznießer der Zwangsarbeit, ob es Betriebe im Osten oder Firmen im Westen waren, sind angesichts dieser massiven Verletzungen der Menschenrechte zur Entschädigung verpflichtet. Dort, wo Verantwortliche nicht mehr namhaft gemacht werden können, muss die Bundesregierung einspringen. Die UOKG hat nun drei Forderungen in das Zentrum gestellt: Aufarbeitung, Entschuldigung, Entschädigung.

Nun sollen die bisherigen historischen Erkenntnisse vertieft und verbreitert werden.
Dazu findet eine ganztägige Veranstaltung statt am

Sa., 20. September im Stasi-Museum in Berlin, Ruschestr. 103, Haus 1, 4 Et. Raum 418 (U Magdalenenstr.)
ab 10:30 Uhr bis 18:30 Uhr

Neben der historischen Aufarbeitung sollen die Gesprächsergebnisse mit der Deutschen Bahn und die psychosozialen Folgen der Zwangsarbeit zum Thema gemacht werden. Um 12 Uhr findet in diesem Rahmen ein Zeitzeugengespräch über die Arbeitsbedingungen im Zuchthaus Cottbus mit den politischen Häftlingen Dieter Dombrowski (MDL, angefr.), RA Roland Lange und Wolfgang Arndt statt.

Die rechtlichen Aspekte und ein politisch-pragmatischer Lösungsansatz für die Entschädigungsforderungen der betroffenen Häftlinge stehen im Mittelpunkt eines weiteren wissenschaftlichen Symposiums:

Es wird von RA Professor Dr. Johannes Weberling am Nachmittag des Do. 25. September in der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder veranstaltet. Das Programm finden sie unten. Wir hoffen, auf diesem Wege Lösungen zu finden, die in Politik und Wirtschaft als realisierbar beurteilt werden und von den politischen Häftlingen, die wir vertreten, akzeptiert werden können.

Beide Programme finden Sie aktuell auf

www.ddr-zwangsarbeit.info/aufarbeitung_gesamt.htm

Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist zur Planung notwendig an zwangsarbeit@christian-sachse.de

Wir freuen uns, wenn Sie diese Einladung an Betroffene, historisch Interessierte, Politiker und Vertreter der Wirtschaft weitergeben.
Dr. Christian Sachse, Projektbeauftragter der uokg

Menschenrechte leben – Leiden erinnern!

Die Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft e.V. setzt sich seit Jahren dafür ein, dass mit einem zentralen Mahnmal in Berlin an alle Opfer der SBZ/DDR-Diktatur würdig erinnert wird. Diese Fragen sollen auf dem Podium zur Diskussion gestellt werden.

ZEIT: Dienstag, den 9. September, 18 Uhr
ORT: Deutsche Gesellschaft e.V., Voßstraße 22, 10117 Berlin (S+U Potsdamer Platz)

BEGRÜßUNG:
Dr. Andreas H. Apelt, Deutsche Gesellschaft e.V.

EINLEITUNG:
Anna Michels-Boger, Projektkoordinatorin der Initiative Mahnmal der UOKG e.V.

ES DISKUTIEREN:
Prof. Dr. Eckhard Jesse, Professur für Politische Systeme und Institutionen an der Technischen Universität Chemnitz

Dr. Jörg Kürschner, Journalist und 1. Vorsitzender des Fördervereins der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Sergej Lochthofen, Publizist, langjähriger Chefredakteur der Thüringer Allgemeinen Zeitung

Prof. Dr. Manfred Wilke, Soziologe und Publizist, Projektleiter beim Institut für Zeitgeschichte München (angefragt)

MODERATION:
Robert Ide, Leiter der Berlin/Brandenburg-Redaktion vom Tagesspiegel Berlin

VERANSTALTER:
Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG e.V.) in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft e.V., gefördert durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien

mehr hier

Erinnerung und Vermächtnis

Zum Europäischen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus und Stalinismus

Ort: Berliner Rathaus, Eingang über Jüdenstraße, 10178 Berlin, Raum 338  Beginn: 18.00 Uhr

Eine Veranstaltung u.a. mit den folgenden Podiumsteilnehmern:

– Dr. Richard Buchner (Historiker, Berlin)
– Stojan Raischevski (Vorsitzender des Verbandes ISTINA, Sofia)
– Ernst-O. Schönemann (stellv. Vorsitzender der UOKG, Berlin)
– Walter Sylten (Zeitzeuge zur nationalsozialistischen Diktatur, Berlin)
– Gerhard Taege (ehem. politischer Häftling sowj. Speziallager Sachsenhausen 1945-1950)
– Edda Schönherz (Zeitzeugin zur DDR-Geschichte, Berlin)
Moderation: Detlef W. Stein (Leiter des OEZ Berlin)

Eine Veranstaltung des OSTEUROPA ZENTRUM BERLIN
und der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG)

am Montag, dem 16. Juni 2014 um 14 Uhr präsentierten wir

Die 7 Forderungen der UOKG zur DDR-Zwangsarbeit

in den Räumen der Deutschen Gesellschaft e.V. – 10117 Berlin (Mitte), Voßstraße 22  (S/U Potsdamer Platz)

den Forschungsbericht zur Zwangsarbeit in der DDR. Der Autor, Politikwissenschaftler Dr. Christian Sachse, enthüllte auf der Grundlage von hunderten Dokumenten, dass die Zwangsarbeit in der DDR von Anfang an als zentral gesteuertes System der wirtschaftlichen Ausbeutung von Strafgefangenen angelegt war.

Geringfügige „Arbeitsbelohnungen“, schwerste Bestrafungen bei Verweigerung der Arbeit, eine hohe Unfallquote und schlechte Ernährung dienten nur einem Ziel: ein Maximum an Profit aus den Strafgefangenen herauszuholen. Besonders hart traf dies die politischen Gefangenen, welche erfahren mussten, dass auch der Westen von der Zwangsarbeit ostdeutscher politischer Gefangener profitierte.

Nach der Präsentation ergriffen das Wort:

  • Angelika Cholewa, politische Haft in der DDR u.a. in Hoheneck und Halle (Saale)
  • Herbert Schneider, politische Haft in der DDR u.a. in Cottbus
  • Waltraud Wolff (MdB), Landesgruppe Ost der Fraktion der SPD im Dt. Bundestag
  • Kai Wegner (MdB), Vorsitzender der Landesgruppe Berlin in der CDU/CSU-Fraktion
  • Iris Gleicke, (MdB), Ostbeauftragte der Bundesregierung
  • Marian Wendt (MdB), u.a. Mitglied der Initiativgruppe Geschlossener Jugendwerkhof Torgau
  • Rainer Wagner, Bundesvorsitzender der UOKG, politischer Gefangener u.a. in Dessau

Die Moderation hatte freundlicherweise Dr. Andreas H. Apelt (Deutsche Gesellschaft e.V.) übernommen.
Die Voßstraße 22 ist vom Potsdamer Platz (U/S) zu Fuß in weniger als 5 min zu erreichen.
Parkplätze stehen in der Regel nur in Parkhäusern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen Rainer Wagner, Bundesvorsitzender der UOKG

HINTERGRUND TAZ | MDR | DF | WELT | FAZ | FAZ | Kontrovers | 2015 Berliner Zeitung

ARD | mdr | LVZ | Welt | Stern | taz | Berliner Zeitung | Mopo | LR | epochtimes (China)

ARD 10.6.2013 Deutsche Bahn AG muss sich zu Vergangenheit bekennen:
DDR-Reichsbahn führte auch Gefangenentransporte für Stasi durch

Das zweite UOKG-Verbändetreffen 2014 fand am 14. und 15. Juni 2014 in Berlin statt.
Unser Thema am 14.-15. Juni 2014 lautete:
„Aufarbeitung des DDR-Unrechts als Gegenstand wissenschaftlicher Forschung“

Die Tagung fand statt in der Gedenkstätte Normannenstraße (Stasi-Museum)
Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Raum 418 (BStU-Projektwerkstatt)
Separater Eingang ca. 20 Meter neben dem Haupteingang links (Lift).

Tagesordnung
Samstag, 14 Juni 2014:
Beginn: 13.00 Uhr
Begrüßung der Gäste des UOKG-Verbändetreffens durch den UOKG-Bundesvorsitzenden Rainer Wagner

ca. 13.15 Uhr
„Dissidenten für Devisen- Entwicklung des Häftlingshandels zwischen DDR und Bundesrepublik Deutschland“, Hendrik von Quillfeldt, Master of Arts, MBA, Unternehmer (verfasste eine Magisterarbeit zum Thema)

ca. 14.30 Uhr
„Vorstellung der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden und ihrer Bildungsarbeit“, Uljana Sieber, Gedenkstättenleiterin

ca. 16.00 Uhr
„Der wissenschaftliche Wert der ´Dissertationen´ an der Juristischen Hochschule des MfS“,
Stephan de Reese, Polizeirat (widmete sich in seiner Masterarbeit an der Deutschen Hochschule der Polizei dem Thema „Einflussnahme des MfS auf die West-Berliner Polizei unter Berücksichtigung von themenspezifischen Dissertationen an der JHS“)
ab ca. 17.00 Uhr Mitgliederversammlung

Sonntag, 15. Juni 2014
Beginn: 10.00 Uhr
„Die strafrechtliche Aufarbeitung der Misshandlung von Gefangenen in den Haftanstalten der
DDR“. Dr. Micha Christopher Pfarr, Jurist legte zu diesem Thema eine Dissertation vor.


Das Treffen wird von der Bundesstiftung Aufarbeitung gefördert.