Der Koblenzer Bundestagsabgeordnete Josef Oster hat gemeinsam mit Vertretern der CDU und Vertretern der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e. V. und der Vereinigung der Opfer des Stalinismus VOS e. V. und weiteren Bürgerinnen und Bürgern einen Kranz für die Opfer des 17. Juni 1953 an dem Mahnmal Mauersteine in Koblenz zur Gedenkstunde an die zahlreichen Opfer des Volksaufstands vor 71 Jahren niedergelegt. Eine Million Menschen gingen damals in der DDR für Freiheit und Demokratie auf die Straße – eine Rebellion, die von Volkspolizisten und sowjetischen Soldaten brutal niedergekämpft wurde. Mehr als 50 Todesopfer forderten diese Demonstrationen. Tausende Bürgerinnen und Bürger mussten langjährige Haftstrafen verbüßen und unzählige Menschen dauerhaft mit Schikanen und Repressalien leben. Darunter war auch Siegfried Keil, der heute in Bendorf lebt und von der STASI zu 18 Monaten Zwangsarbeit im Untertage-Bergbau verurteilt wurde. Von diesen Erlebnissen berichtete er eindrücklich in Koblenz.

Auch DDR-Zeitzeugin Elke Schlegel, Regionalbeauftragte der Union für Opferverbände Rheinland-Pfalz richtete bewegende Worte an die Anwesenden. „Ich ziehe sehr deutliche Parallelen zur heutigen Zeit. Wir haben wieder Forderungen an unsere Regierung. Wir möchten in Sicherheit leben, ohne Messerangriffe, ohne Vergewaltigungen, wir möchten, dass sich Arbeit mehr lohnt als Bürgergeld, dass unsere Kinder in der Schule richtig rechnen und lesen lernen, dass endlich ein belastbarer Migrationsplan entworfen wird, der Deutschland nicht länger überfordert und dass unsere Steuergelder im eigenen Land ausgegeben werden. In Deutschland hat die Union aus CDU und CSU die Wahl zum Europäischen Parlament am vergangenen Sonntag deutlich gewonnen, die AfD landete vor der SPD auf Platz zwei. Im Osten sogar ganz vorn. Deutschland ist politisch geteilt. Nun schulden die demokratischen Parteien es ihren Wählern, dass sie keine Anstrengung unterlassen, ein gemeinsames agieren mit einer rechtsextremen Partei zu verhindern. Es geht um Rahmenbedingungen für Demokratie, Wohlstand und Sicherheit vor dem Hintergrund einer sich ständig verändernden Weltlage“. „Der 17. Juni ist kein beliebiger Tag und darf das auch nicht werden“, resümierte der Abgeordnete am Ende der Veranstaltung. „Die Erinnerung an die Opfer und ihre Botschaft darf nicht verblassen: Demokratie wird und wurde uns nicht geschenkt. Wir müssen für sie kämpfen und uns mit ganzem Herzen und voller Überzeugung für sie einsetzen.“

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